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Familienfeste: Persönliche Anlässe feiern

In Gottes Augen ist jeder Mensch wertvoll und gewollt. Deshalb werden Menschen bei verschiedenen Anlässen wie Geburtstagen, Taufen oder Hochzeiten gefeiert und beschenkt. Erfahren Sie, weshalb diese Feste so wertvoll sind und wie man mit einer Einladung umgehen sollte.

Clips von Muttersprachlern zu diesem Thema gibt es in Arabisch, Farsi, Türkisch und Englisch – auch zum Herunterladen.
(Die Inhalte sind nahezu identisch mit den jeweiligen deutschen Texten.)

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Geburtstage

Der Geburtstag ist in Deutschland ein wichtiger Tag, an dem man Glück- und Segenswünsche per Post, Email, Telefon oder persönlich erhält. Häufig gibt es Geschenke und eine Geburtstagsfeier mit Freunden und Familie. Das sind Zeichen der Wertschätzung. Die Motive liegen in den christlichen Wurzeln Deutschlands: Jeder Mensch ist für Gott wertvoll, besonders und einzigartig.

Egal, ob Sie Ihren Geburtstag jedes Jahr feiern oder ihn noch nie gefeiert haben: Sie sind wertvoll, wertvoll in Gottes Augen, denn er liebt Sie und freut sich darüber, dass es Sie gibt. Wer Geburtstag hat, wird übrigens oft „Geburtstagskind“ genannt – völlig unabhängig vom Alter.

Geburtstagfeiern

Ist man zu einer Geburtstagsfeier eingeladen, ist es üblich, dass man dem Geburtstagskind ein kleines Geschenk mitbringt. Häufig gibt es Geburtstagskuchen und andere Leckereien oder sogar ein Abendessen. Spontan und ohne Einladung zu einer Geburtstagsfeier zu gehen, ist eher unüblich. Denn zu einer Geburtstagsfeier wird man persönlich, per Brief oder E-Mail eingeladen. Wenn es zum Beispiel aus zeitlichen Gründen nicht möglich ist, an der Feier teilzunehmen, gilt es als höflich, sich für die Einladung zu bedanken und abzusagen.

Wenn eine Person Geburtstag hat, gratuliert man, indem man ihr die Hand gibt. Kennt man die Person sehr gut, kann man sie auch umarmen. Meist sagt man: „Alles Gute zum Geburtstag!“ oder „Herzlichen Glückwunsch!“. Man kann auch noch etwas Gutes wünschen, wie z.B. Gottes Segen, Glück oder Gesundheit.

Das Geburtstagskind bringt im Kollegenkreis oder in der Schule z.B. Muffins, Kuchen oder Süßigkeiten für die anderen mit. Wenn man selbst bald Geburtstag hat, fragt man am besten einen Kollegen, den man gut kennt, oder die Lehrerin der Klasse, ob das in dieser Runde üblich ist.

Manchmal fällt die Feier größer aus, zum Beispiel beim 50. oder 60. Geburtstag. Mit dem 18. Geburtstag wird die Volljährigkeit gefeiert. Damit gehen verschiedenste Rechte und Pflichten einher. Man darf zum Beispiel einen Führerschein machen, um ohne Begleitung Auto zu fahren, selbstständig Verträge abschließen und an politischen Wahlen teilnehmen. Gleichzeitig ist man im Normalfall ab dem 18. Lebensjahr voll strafmündig.

Kindergeburtstage

Bei Kindergeburtstagen laden Kinder häufig ca. 5-10 gleichaltrige Freunde ein. Es ist üblich, dass die Eltern des Geburtstagskindes für diese Feier Spiele oder ein „Programm“ vorbereiten, z.B. eine Schatzsuche oder Basteln. Auch wird an Kindergeburtstagen meist zusammen gegessen und die eingeladenen Kinder bringen Geschenke für das Geburtstagskind mit.

Hochzeiten

Hochzeiten gehören in Deutschland zu den wichtigsten Familienfesten. Man spricht häufig vom schönsten Tag im Leben eines Menschen. Seit etwa 150 Jahren wird jede Ehe vor einem Vertreter des Staates geschlossen, damit sie rechtskräftig ist. Vorher heiratete man ausschließlich in der Kirche. Da viele Menschen darauf nicht verzichten wollten, gibt es bis heute oft zwei Feste an zwei aufeinanderfolgenden Tagen.

Die standesamtliche, staatliche Hochzeit wird oft im kleinen Kreis mit der engsten Familie und den Trauzeugen gefeiert.
Die kirchliche Trauung ist ein feierlicher Gottesdienst. Die Brautleute gehen vor Gott, dem Pastor und ihren Gästen den Bund der Ehe ein. Sie erhalten Gottes Segen und tauschen die Ringe, die in Deutschland von verheirateten Paaren als Zeichen des Bundes meist am Ringfinger der rechten Hand getragen werden.

Nach der Trauung gibt es meist einen Sektempfang vor der Kirche und die Gäste gratulieren dem Brautpaar. Im Anschluss daran findet die Feier statt, oft in einem Saal oder Restaurant. Es gibt gutes Essen und je nach Tradition Musik und Tanz oder auch lustige Beiträge von Gästen, die den Brautleuten Wertschätzung ausdrücken wollen.

Aus finanziellen Gründen oder weil zu wenig Platz ist, ist es durchaus üblich, dass das Brautpaar zur kirchlichen Trauung und dem Sektempfang mehr Gäste einlädt, als zur anschließenden Feier. Diese findet dann in kleinerem Rahmen mit engeren Freunden und Verwandten statt. Meist feiert man die Hochzeit mit ca. 50-150 Gästen. Es ist üblich, dass Nachbarn und Freunde auch Geschenke bringen, oft sind das Glückwunschkarten mit Geldscheinen.

Je nach Region gibt es auch besondere Bräuche. Zum Beispiel lässt man Tauben fliegen oder das Brautpaar muss gemeinsam Holz sägen. Manchmal werden auch Streiche gespielt, z.B. wird die Wohnung mit Luftballons gefüllt. Als Hochzeitsgast ist es üblich, dem Brautpaar ein Geschenk mitzubringen. Manche Paare schreiben schon auf der Einladung, welche Geschenke sie sich wünschen. Manche wünschen sich auch Geld, zum Beispiel für die erste Wohnung, ein Auto oder die Hochzeitsreise. Denn normalerweise verreisen die Brautpaare gleich im Anschluss an die Hochzeit für mindestens eine Woche, oft sogar länger. Diesen Urlaub nennt man Hochzeitsreise oder Flitterwochen.

Taufe

Die Taufe kommt aus der Bibel, auch Jesus ließ sich taufen. Die Taufe symbolisiert den Tod des von Gott getrennten und sündigen Menschen und die Auferstehung des Menschen mit Christus (Die Bibel, Brief des Paulus an die Römer, Kapitel 6, Vers 8) und ist ein öffentliches Bekenntnis des Täuflings, dass er mit Gott leben will. Informationen darüber, was Christen glauben, finden Sie ebenfalls auf Deutschland-Begleiter.de.

Traditionell lassen viele Eltern ihre Babys taufen, um sie Gottes Fürsorge anzubefehlen. Dies geschieht normalerweise, wenn das Kind ca. 6 Monate alt ist und wird als Fest von Familie und Freunden begangen. In einem Gottesdienst wird dem Kind eine kleine Menge Wasser über den Kopf gegossen. Das erinnert an das Untertauchen, wie es in der Bibel steht. Taufpaten bezeugen dies und versprechen, das Kind auf seinem Weg zu begleiten, um es in seiner Beziehung zu Gott zu bestärken.

In vielen Freikirchen und einigen Kirchengemeinden werden Babys gesegnet. Später, wenn man zu einer bewussten Entscheidung für ein Leben als Christ fähig ist, lässt man sich taufen. Bei solch einer „Glaubenstaufe“ wird der Täufling normalerweise in einem großen Taufbecken komplett untergetaucht, manchmal auch in einem See. Danach gibt es ein Fest mit gutem Essen. Es ist üblich, ein kleines Geschenk mitzubringen.

Wenn jemand als Kind getauft wurde, so kann er in der evangelischen und katholischen Kirche später noch einmal bewusst die Entscheidung treffen, mit Gott zu leben. Das geschieht in der Konfirmation oder der Firmung. Beide Feste werden von den Familien mit einem großen Fest gefeiert.